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02/01

Bergbau-Folgeschäden und Ökosysteme

Neue Veröffentlichung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

 

 

02/01
01. Februar 2001

Neue Veröffentlichung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Bergbau – und hier insbesondere der Braunkohlentagebau mit seinem gewaltigen Flächenanspruch – greift drastisch in das ursprüngliche Ökosystem ein; in der Regel wird es vollständig beseitigt. Doch was passiert mit diesen Flächen nach der bergbaulichen Nutzung? Welche Möglichkeiten der Rekultivierung geschädigter Gebiete gibt es heute? Auf was ist bei der Rekultivierung zu achten? Und können die brachliegenden Flächen nicht sogar Chancen für eine neuartige Nutzung und für den Naturschutz darstellen?

In einem jetzt von der Kommission für Ökologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften veröffentlichten Band "Bergbau-Folgeschäden und Ökosysteme" werden genau diese Problemfelder und entsprechende Lösungsmöglichkeiten für die wichtigsten deutschen Bergbaustandorte aufgezeigt und von Fachleuten diskutiert. Das Buch beruht auf einem Experten-Rundgespräch zu dieser Thematik, das von der Kommission für Ökologie veranstaltet wurde. Es ist ein Anliegen der Akademie-Kommission, auf diese Art und Weise vorhandenes Expertenwissen zu aktuellen ökologischen Problemen einem breiteren Kreis zugänglich zu machen.

>Wie vielfältig die Grenzen, aber auch Möglichkeiten einer Rekultivierung sein können, wird an verschiedenen Beispielen gezeigt. Im rheinischen Revier können, da genügend fruchtbare Lössböden zur Verfügung stehen, die landwirtschaftlichen Flächen vom Bergbauunternehmen aus dem Abraum wieder hergestellt werden. Auf den sandigen Böden im Lausitzer Revier werden dagegen die Flächen vorwiegend forstlich genutzt und hier besteht die Chance, bei der Rekultivierung frühere waldbauliche Fehler, z.B. Kiefernmonokulturen, zu vermeiden. Des Weiteren behandelt der neue Band die sauren Restlochseen im mitteldeutschen Revier im Raum Halle-Leipzig sowie die Nutzung der Halden aus dem Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet und die Folgen des Schwermetall-Erzbergbaus im Harz für die landwirtschaftlichen, schwermetallbelasteten Böden und im Freiberger Raum für die Wassergewinnung.

Von Seiten des Naturschutzes wird auf die "Nutzung" der ehemaligen Bergbauflächen als sich neu bildende, naturbelassene terrestrische und aquatische Ökosysteme hingewiesen.

Ein Rezensionsexemplar können Sie gerne beim Verlag Dr. Friedrich Pfeil, Postfach 65 00 86, D-81214 München bestellen; der Band ist im Buchhandel zum Preis von DM 40,-- erhältlich: Bergbau-Folgeschäden und Ökosysteme; Rundgespräche der Kommission für Ökologie, Band 20 (2000), Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.), ISBN 3 931516 84 9.