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Bayerische Akademie der Wissenschaften
Alfons-Goppel-Straße 11
80539 München
Sitzungssäle, 1. Stock

Grenzüberschreitungen

Während die Medizin das Wort im Singular verwendet, wenn sie „Anamnese“ als „Krankengeschichte“ übersetzt und dabei eine Eindeutigkeit der Diagnose mit dem Ziel umfassender Heilung anstrebt, vermisst die literarische Darstellung von Krankheitsbildern in Form von „Krankengeschichten“ das oft prekäre Grenzgebiet zwischen „gesund“ und „krank“ je nach Epoche, Erkenntnisinteresse und nicht zuletzt Vertrautheit mit dem Gegenstand durchaus unterschiedlich. Der Bogen exemplarischer „Fallbeispiele“ wird dabei von Goethe und Büchner über Döblin und Benn bis in die Gegenwartsliteratur zu Fritz Zorn, Rainald Goetz und Arno Geiger gespannt. In der Vortragsreihe beantworten die an der BAdW tätigen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die häufig gestellte Frage nach den Inhalten ihrer Arbeit praxisnah und zeigen dabei auf, warum gerade wissenschaftliche Akademien der geeignete Ort ihrer Forschung sind. Dieses Jahr steht die vom Sprecherkollegium der BAdW organisierte Reihe unter dem Motto „Grenzüberschreitungen“. Insgesamt fünf Vorträge beleuchten das Thema aus natur- und geisteswissenschaftlicher Sicht. Dabei geht es um Grenzüberschreitungen zwischen Forschungsgebieten und um Übergänge von Forschungsergebnissen zu Anwendungen, aber auch um das Beziehungsgeflecht von Text, Musik und Malerei sowie die Reise einer Marienikone über Grenzen hinweg. Interdisziplinarität, die Grenzüberschreitung zwischen Wissenschaftsdisziplinen, ist ein sehr aktuelles Thema, das die Vortragsreihe auch durchaus kritisch beleuchten will.

Öffentliche Veranstaltung

Dr. Johannes John (Neuere deutsche Literatur)

Sprecherkollegium der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

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