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Veranstaltungen

1618–1648. Der Dreißigjährige Krieg und der Westfälische Frieden

  • 13. November 2018  |  18:00 Uhr
  • Bayerische Akademie der Wissenschaften
    Alfons-Goppel-Straße 11
    80539 München
    Sitzungssaal 2, 1. Stock
  • Wie „dokumentiert“ man Krieg und Frieden? Zwei neue Editionen zum Dreißigjährigen Krieg und zum Westfälischen Frieden sind Anlass genug, diese Frage aufzugreifen. Die Publikationen beleuchten das Geschehen aus der Sicht Maximilians I. von Bayern. Die erste Edition rückt das Jahr 1631 in den Vordergrund: Mit dem Eintritt des schwedischen Königs Gustav Adolf und dessen Erfolg in der Schlacht von Breitenfeld geriet die katholische Seite in schwere Bedrängnis. Insbesondere Bayern bekam die Folgen zu spüren. Es lag offen vor dem schwedischen Feind, der mit Wucht über das Land hinweg zog. Die Diplomatie fand dafür plastische Worte. Von der „Bavaria aperta“ sprach etwa der päpstliche Nuntius in Wien, um das in der Schwächung Bayerns liegende Risiko für Kaiser und Reich zu betonen. Maximilians neue Stärke zeigt hingegen die zweite Edition: Hier tritt der Kurfürst als Akteur bei den Friedensverhandlungen in Münster hervor, vor allem in seiner Vermittlungsrolle zwischen Habsburg und Bourbon. Die Abtretung der kaiserlichen Rechte im Elsaß an die französische Krone wurde von ihm gefördert, um damit auf dem Weg zum Gesamtfrieden voranzukommen. Die Editionen schöpfen aus dem europäischen Quellenfundus des 17. Jahrhunderts. Paradigmatisch geben sich Vielfalt und Erkenntnisfülle von historischer Überlieferung zu erkennen. Vortrag und Diskussion sollen Einblicke in die Grundlagenforschung geben und zugleich auf die Bedeutung institutionalisierter Editionswissenschaft hinweisen. Neuerscheinungen: Die diplomatische Korrespondenz Kurbayerns zum Westfälischen Friedenskongress, Bd. 3: Die diplomatische Korrespondenz Kurfürst Maximilians I. von Bayern mit seinen Gesandten in Münster und Osnabrück, Teilband 3: Dezember 1645 bis April 1646, bearb. v. Gabriele Greindl, Günther Hebert und Gerhard Immler (Quellen zur Neueren Geschichte Bayerns I/3), München 2018, 676 S. Die Politik Maximilians I. von Bayern und seiner Verbündeten 1618–1651, Zweiter Teil, Bd. 6: 1631, bearb. v. Kathrin Bierther (Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges NF II/6), 2 Teilbände, Berlin/Boston 2018, 1856 S.
  • Wissenschaftliche Veranstaltung
  • Prof. Dr. Ferdinand Kramer (Vorsitzender der Kommission für bayerische Landesgeschichte / Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte und Vergleichende Landesgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Neuzeit (LMU München)), Prof. Dr. Christoph Kampmann (Mitglied der Historischen Kommission / Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit (Universität Marburg)), Dr. Gerhard Immler (Mitglied der Kommission für bayerische Landesgeschichte / Leitender Archivdirektor am Bayerischen Hauptstaatsarchiv), Dr. Kathrin Bierther (wissenschaftliche Mitarbeiterin der Historischen Kommission), Dr. Dorothée Goetze (wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte (Universität Bonn))
  • Prof. em. Dr. Helmut Neuhaus (Leiter der Abteilung „Briefe und Akten zur Geschichte desDreißigjährigen Krieges“ der Historischen Kommission / Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit (Universität Erlangen-Nürnberg)
  • Um Anmeldung bis zum 9. November 2018 wird gebeten.
  • 089 23031-1172
  • post@kbl.badw.de