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16/08

Magie der Zahl – Akademie-Vorträge erfolgreich gestartet

 

 

 

16/08
13. Juni 2008

 

Die Reihe "Magie der Zahl" der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist mit großem Erfolg gestartet: Mehrere hundert Besucher kamen zum Eröffnungsvortrag von Roland Bulirsch über die Mathematik als Brücke zwischen zahlreichen Wissenschaften. An zwei weiteren Abenden werden Einzelaspekte des Themas vertieft: Welche Bedeutung hat die Mathematik am Ende eines Wahltages? Und als Blick in die Wissenschaftsgeschichte: Welche Rolle spielte Mathematik im Leben von Humboldt und Gauß?

Mit der Vortragsreihe beteiligt sich die Bayerische Akademie der Wissenschaften am Wissenschaftsjahr 2008. Die weiteren Vorträge im Einzelnen:

Dienstag, 17. Juni 2008, 18.00 Uhr
Wer die Wahl hat... Mit Mathematik zur Macht

Jeder Wahltag endet mit Mathematik: Die Stimmenerfolge der Parteien müssen umgerechnet werden in Sitzzahlen. Man möchte meinen, dies sei die einfachste Sache der Welt -- tatsächlich aber gibt es eine Unmenge solcher Verrechnungsverfahren. Deren Eigenschaften zu verstehen, die zahlenmäßigen Unterschiede zu erfassen und die Übereinstimmung mit den Wahlprinzipien der Verfassung herauszuarbeiten, ist der Beitrag der Mathematik. Da die Wahlprinzipien selbst wiederum aus gesellschaftlichen bzw. historischen Überlegungen erwachsen, wird der Vortrag auch von einer faszinierenden Interdisziplinarität getragen.

Referent: Prof. Dr. Friedrich Pukelsheim hat seit 1983 den Lehrstuhl für Stochastik an der Universität Augsburg inne, seit 2002 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Dienstag, 24. Juni 2008, 18.00 Uhr
Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß: Es verband sie mehr als sie trennte

Trotz aller sozialen und charakterlichen Unterschiede zwischen Humboldt und Gauß: Die Mathematik war gemeinsamer Dreh- und Angelpunkt ihrer Forschungen, wie der Briefwechsel von 1807-1854 zeigt. Für beide zählten nur Tatsachen, mit Hypothesen beschäftigte man sich nicht. Humboldt, der unermüdliche Datensammler, der zwar viel rechnete, aber daraus keine mathematischen Theorien abzuleiten gedachte, bewunderte diejenigen, die das konnten, umso heftiger. Und Gauß strebte in allen Bereichen, in denen er zu Gange war, nach neuen mathematischen Erkenntnissen.

Referentin: Prof. Dr. Karin Reich hatte bis 2007 die Professur für Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften an der Universität Hamburg inne.

Die Vorträge finden im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in der Münchner Residenz, Alfons-Goppel-Straße 11, statt. Der Eintritt ist frei. Der Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Roland Bulirsch (TU München) zum Thema "Brücke zwischen Kunst, Wissenschaften und Technik: die Mathematik" und die beiden weiteren Vorträge stehen nach der Reihe zum Nachlesen zur Verfügung.