Logo der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

22/08

Wechsel an der Spitze des Leibniz-Rechenzentrums zum 1. Oktober 2008

Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat einen neuen Leiter: Am 1. Oktober 2008 übernimmt Arndt Bode (TU München) den Vorsitz des Direktoriums von Heinz-Gerd Hegering (LMU München). Neben dem neuem und dem bisherigen Vorsitzenden gehören dem Direktorium weiterhin Christoph Zenger (TU München) und Dieter Kranzlmüller (LMU München) an.

 

22/08
01. Oktober 2008

Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat einen neuen Leiter: Am 1. Oktober 2008 übernimmt Arndt Bode (TU München) den Vorsitz des Direktoriums von Heinz-Gerd Hegering (LMU München). Neben dem neuem und dem bisherigen Vorsitzenden gehören dem Direktorium weiterhin Christoph Zenger (TU München) und Dieter Kranzlmüller (LMU München) an.

Arndt Bode hat seit 1987 den Lehrstuhl für Rechnertechnik und Rechnerorganisation der TU München inne. Er ist ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Rechnerarchitektur, insbesondere im Bereich des Entwurfs und der Programmierung Paralleler und Verteilter Systeme. Von 1976 bis 1987 war er führend beteiligt an den ersten großen Parallelrechnerprojekten des Instituts für Mathematische Maschinen und Datenverarbeitung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sein Arbeitsschwerpunkt war der Einsatz mikroprogrammierter Akzeleratoren in Höchstleitungsarchitekturen.

Mit der Übernahme des Informatik-Lehrstuhls an der TU München verlagerte sich sein Arbeitsschwerpunkt auf den Bereich der laufzeitorientierten Programmierwerkzeuge für parallele Systeme. Von 1990 bis 2000 war er Sprecher des Sonderforschungsbereiches 342, „Werkzeuge und Methoden für die Nutzung paralleler Rechnerarchitekturen“. Seit 2000 ist Bode Sprecher des Bayerischen Kompetenznetzwerkes für Wissenschaftlich-Technisches Höchstleistungsrechnen (KONWIHR) und gründete 2005 die Munich Multicore Initiative (MMI) zur Erforschung moderner Mehrkern-Mikroprozessor-Architekturen. Er war langjähriges Mitglied der Kommission für Rechenanlagen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Beratenden Ausschusses für EDV-Anlagen der Max-Planck-Gesellschaft. Prof. Bode war außerdem von 1999 bis 2008 Vizepräsident der TU München und von 2001 bis 2008 deren CIO (Chief Information Officer). Seit 2002 ist er Mitglied des Direktoriums des LRZ, 2007 wählte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften zu ihrem ordentlichen Mitglied.

Arndt Bode übernimmt den Vorsitz von Heinz-Gerd Hegering, der seit März 1989 an der Spitze des Leibniz-Rechenzentrums stand; von 1968 bis 1984 war er hier bereits als Leitender wissenschaftlicher Angestellter tätig.

Von 1984 bis 1989 war Heinz-Gerd Hegering Extraordinarius am Institut für Informatik der Technischen Universität München, im März 1989 übernahm er mit einem Lehrstuhl für Informatik gleichzeitig die Leitung des Instituts für Informatik der LMU München und des LRZ. Zusätzlich zu seinen vielfältigen Aufgaben in Forschung und Lehre gelang es ihm, das LRZ von einem Hochschulrechenzentrum für die Münchner Universitäten zu einem international hoch angesehenen Rechenzentrum auszubauen, das von den Anfängen bis heute als Betreiber des Münchner Wissenschaftsnetzes führend im Einsatz modernster Netztechnologien ist, in immer größerem Umfang die Funktion des Archiv- und Backupzentrums übernahm und mittlerweile auch ein nationales Höchstleistungsrechenzentrum ist. Als Meilensteine seiner Amtszeit seien die Einführung des Gigabit-Testbeds, die Inbetriebnahme des ersten bayerischen Landesvektorrechners sowie des ersten Höchstleistungsrechners in Bayern, des seinerzeit schnellsten zivil genutzten Rechners der Welt, erwähnt.

Das ständige Wachstum des LRZ erforderte einen Neubau, den Hegering gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Direktoriums politisch und organisatorisch durchsetzte. Die Planungen begannen 2001, der Grundstein wurde am 26. März 2004 gelegt, am 21. Juli 2006 fand die Einweihungsfeier auf dem Forschungscampus Garching statt. Das stürmische Wachstum der letzten Jahre machte bereits im Sommer 2008 den Antrag auf eine erhebliche Erweiterung nötig. Dies ist auch der aktiven Rolle Hegerings im Gauß-Zentrum für Supercomputing und auf europäischer Ebene im Grid-Computing zu verdanken.

Trotz des enormen Arbeitspensums als Ordinarius und Leiter des LRZ ist Heinz-Gerd Hegering seit mehr als 30 Jahren als Bürger seiner Wahlheimatstadt Garching sehr engagiert, vor allem in der Freiwilligen Feuerwehr, die er viele Jahre bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem aktiven Dienst als Kommandant leitete. Für sein wissenschaftliches, wissenschaftspolitisches und soziales Engagement erhielt Hegering zahlreiche Auszeichnungen. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die LMU München würdigen seine Verdienste mit einem Festkolloquium am 31. Oktober 2008.

Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften auf dem Forschungscampus in Garching ist der Dienstleister auf dem Gebiet der Informationsverarbeitung für die Münchner Hochschulen. Es stellt mit dem Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur für die Wissenschaften bereit und betreibt ferner umfangreiche Datensicherungssysteme (Archivierung und Backup). Darüber hinaus ist das LRZ nationales Supercomputing Centre und Teil des Gauss Centre for Supercomputing, das von den drei nationalen Höchstleistungsrechenzentren (Garching, Jülich, Stuttgart) gebildet wird.