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Dürr spricht über Heisenberg

Im Rahmen der Vortragsreihe "München leuchtet für die Wissenschaft – Berühmte Forscher und Gelehrte" spricht der "alternative Nobelpreisträger" und Physiker Hans-Peter Dürr am 24. Oktober 2005, 18.00 Uhr, über seinen akademischen Lehrer Werner Heisenberg.

 

 

42/05
18. Oktober 2005

Im Rahmen der Vortragsreihe "München leuchtet für die Wissenschaft – Berühmte Forscher und Gelehrte" spricht der "alternative Nobelpreisträger" und Physiker Hans-Peter Dürr am 24. Oktober 2005, 18.00 Uhr, über seinen akademischen Lehrer Werner Heisenberg.

1925, als 23-jährigem Wissenschaftler, gelang Werner Heisenberg (1901–1976) der entscheidende Schritt zu einer Neuinterpretation (Matrizenmechanik, Unschärferelation) eines von Max Planck und Albert Einstein aufgeworfenen und von Niels Bohr in der Atomphysik weitergeführten Sachverhalts (Quantenstruktur), der physikalisch zunächst als paradox erschien. Dieses Ergebnis führte zu einer revolutionär veränderten Weltsicht, Heisenberg erhielt dafür 1932 den Nobelpreis für Physik.

Auch seine späteren erfolgreichen Arbeiten sind gekennzeichnet durch ehrgeizige, immer auf Grundsätzliches zielende Fragestellungen. Er beschäftigte sich insbesondere mit Atomen, Atomkernen und fundamentaler Materietheorie. Mutig, mit sensibler, intuitiver Einsicht, jugendlichem Elan, froher Hartnäckigkeit und unkonvetionellen Ansätzen versuchte er, die aufgeworfenen Fragen zu beantworten.

Der Referent, Prof. Dr. rer. nat. Hans-Peter Dürr, war 1958 bis 1976 wissenschaftlicher Mitarbeiter Heisenbergs und später Direktor am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik sowie des Max-Planck-Instituts für Physik (Werner-Heisenberg-Institut) in München. 1987 erhielt er den "Alternativen Nobelpreis" (Right Livelihood Award), 1995 den Friedensnobelpreis (gemeinsam mit der wissenschafts- und forschungskritischen internationalen Gruppe Pugwash). Er wird in seinem Vortrag nicht nur die wissenschaftlichen Verdienste seines Lehrers Heisenberg, sondern insbesondere auch dessen Persönlichkeit und das Münchner Umfeld darstellen, in dem Heisenberg seit 1958 als Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik tätig war.

Die Vortragsreihe "München leuchtet für die Wissenschaft – Berühmte Forscher und Gelehrte" wird gemeinsam von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und dem Bayerischen Fernsehen organisiert. In ihr sollen Forscherpersönlichkeiten vorgestellt werden, die einen besonderen Einfluss auf das wissenschaftliche Leben in München genommen haben oder aufgrund ihrer herausragenden Leistungen repräsentativ für München als Stätte von Wissenschaft und Forschung sind. Die Vorträge sind multimedial aufbereitet; nach Möglichkeit sollen Zeitzeugen zu Wort kommen, die in persönlichem Kontakt mit den Wissenschaftlern gestanden haben. So berichtete z.B. der frühere bayerische Kultusminister Hans Maier im vergangenen Semester über Romano Guardini und der Zoologe Karl Daumer über seinen akademischen Lehrer Karl von Frisch, den berühmten Nobelpreisträger und Bienenforscher. In diesem Wintersemester 2005/2006 werden außer Werner Heisenberg der Soziologe Max Weber (Vortrag von Prof. Dr. M. Rainer Lepsius am 21. November 2005) und der Hygieniker Max von Pettenkofer (Vortrag von Frau Prof. Dr. Renate Wittern-Sterzel am 16. Januar 2006) vorgestellt. Alle Vorträge beginnen um 18.00 Uhr und finden im Alten Rathaussaal in München statt.