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Professor Thomas O. Höllmann neues Vorstandsmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Zum Sekretar der Philosophisch-historischen Klasse und damit zugleich zum Mitglied des Vorstands der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde der Münchner Sinologe- und Völkerkundler Professor Dr. phil. Thomas O. Höllmann gewählt. Er löst Professor Dr. phil. Klaus Albert Strunk ab, der dieses Amt 16 Jahre ausübte.

 

 

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27. Dezember 2004

Zum Sekretar der Philosophisch-historischen Klasse und damit zugleich zum Mitglied des Vorstands der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde der Münchner Sinologe- und Völkerkundler Professor Dr. phil. Thomas O. Höllmann gewählt. Er löst Professor Dr. phil. Klaus Albert Strunk ab, der dieses Amt 16 Jahre ausübte.

Thomas O. Höllmann, geb. 1952, ist ein durch seine kultur- und sprachwissenschaftlichen sowie archäologischen Arbeiten ausgewiesener Experte des alten China. Er hat u.a. über das Eingeborenenvolk der Tsou auf Taiwan, die Geschichte des Tabaks in Südostasien oder über neolithische und eisenzeitliche Ausgrabungen in China und der Mongolei gearbeitet. Seit 1997 ist er ordentlicher Professor für Sinologie einschließlich Archäologie und Kunst Chinas sowie für Völkerkunde an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1998 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Philosophisch-historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Klaus A. Strunk, geb. 1930, hat nach 4 Wahlperioden auf eine weitere Amtszeit verzichtet. Mit ihm geht eine Ära in der Geschichte der Philosophisch-historischen Klasse der Akademie zuende, der er seit 1979 als ordentliches Mitglied angehört. Als Sprachwissenschaftler hat er zahlreiche Projekte der fachlich einschlägigen Kommissionen initiiert und begleitet, z.B. die Mundartforschung, die Namenforschung, das Bayerische und das Ostfränkische Wörterbuch, den Thesaurus linguae Latinae, das mittellateinische Wörterbuch oder das altokzitanische Wörterbuch. Im Vorstand hat er u.a. die Interessen der Akademie in übergeordneten Gremien, wie z.B. der Senatskommission der Union der deutschen Akademien, vertreten. 1967 bis 1977 war er o. Professor für Vergleichende Indogermanische Sprach-wissenschaft und Indo-Iranistik an der Universität des Saarlandes, von 1977 bis zu seiner Emeritierung 1998 lehrte er diese Fächer an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Der Vorstand der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (gegründet 1759) besteht aus dem Präsidenten, seinem Amtsvorgänger und je zwei Sekretaren der Philosophisch-historischen bzw. Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse. In ihrer vierjährigen Amtszeit wechseln sich die Sekretare jährlich in der Geschäftsführung ihrer Klasse ab. Eine Klasse besteht aus höchstens 45 ordentlichen, d.h. in Bayern wohnhaften Gelehrten, und bis zu 80 korrespondierenden Mitgliedern. Jede Klasse hat ihren eigenen Wirkungskreis. Sie hält Sitzungen ab, in denen Vorträge gehalten werden und über wissenschaftliche Angelegenheiten beraten wird. Für die Bearbeitung bestimmter wissenschaftlicher Aufgaben kann die Klasse Kommissionen bilden; derzeit bestehen 40 solcher Kommissionen an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, in denen rund 330 Mitarbeiter u.a. 130 Projekte der Grundlagenforschung betreuen.