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43/05

Willoweit neuer Akademiepräsident

Mit überwältigender Mehrheit wählte das Plenum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 21. Oktober 2005 den Würzburger Rechtshistoriker Dietmar Willoweit zu ihrem neuen Präsidenten.

 

 

43/05
21. Oktober 2005

Mit überwältigender Mehrheit wählte das Plenum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 21. Oktober 2005 den Würzburger Rechtshistoriker Dietmar Willoweit zu ihrem neuen Präsidenten.

Prof. Dr. jur. Dietmar Willoweit (Jg. 1936) tritt als 36. Präsident seit der Gründung der Münchener Akademie im Jahr 1759 die Nachfolge des Chemikers Prof. Dr.rer.nat. Dr.h.c. mult. Heinrich Nöth an. Willoweit lehrte bis 2004 an der Universität Würzburg Deutsche Rechtsgeschichte, Kirchenrecht, Bürgerliches Recht und Handelsrecht. Er ist seit 1988 ordentliches Mitglied der Philosophisch-historischen Klasse und seit 2002 Sekretär der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Dietmar Willoweit hat zahlreiche Veröffentlichungen zum historischen und zum aktuellen Recht vorgelegt, darunter eine Deutsche und eine Europäische Verfassungsgeschichte. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Strafrechtsgeschichte und die Geschichte seiner Heimat, das Land am Kurischen Haff. Neben vielen anderen Auszeichnungen wurde er 2002 mit dem Brüder-Grimm-Preis der Universität Marburg ausgezeichnet, wobei sein stetes Bemühen um den Erhalt der historischen Fächer als Bestandteil der juristischen Ausbildung und seine Verdienste um einen lebhaften Gedankenaustausch der Wissenschaftler verschiedener Disziplinen gewürdigt wurde.

Er folgt auf den Chemiker Heinrich Nöth, der dieses Amt seit dem 1.1.1998 über die ungewöhnlich lange Zeit von acht Jahren ausübte. In seine Amtszeit fällt u.a. die Weichenstellung für die Beschaffung des nationalen Höchstleistungsrechners und den Umzug des Leibniz-Rechenzentrums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nach Garching, der zum Jahreswechsel 2005/2006 erfolgen wird. Heinrich Nöth, Jg. 1928, emeritierter Ordinarius für Anorganische Chemie an der Universität München, gehört der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Akademie seit 1975 als ordentliches Mitglied an. Das wissenschaftliche Werk Heinrich Nöths ist u.a. gekennzeichnet durch etwa 800 Veröffentlichungen und 16 Patente. Er war Herausgeber der Chemischen Berichte und ist Mitglied des Advisory Boards von elf Zeitschriften, außerdem gehört er seit 1988 dem Kuratorium des Deutschen Museums in München an. Nöth ist Ehrendoktor der Universität Marburg und der University of Leeds/Großbritannien, Träger des Bayerischen Maximiliansordens sowie des Alfred-Stock-Gedächtnispreises der Gesellschaft Deutscher Chemiker, deren Präsident er zweimal war (1988/89 und 1992/93). Er ist noch immer wissenschaftlich äußert aktiv in seinem Münchener Institut sowie als Gastprofessor in Mexiko.

Die dreijährige Amtszeit des neuen Präsidenten beginnt am 1. Januar 2006. Die Amtsübergabe wird im Rahmen der feierlichen Jahressitzung der Akademie erfolgen, die am Samstag, den 3. Dezember 2005, 10.00 Uhr, im Herkulessaal der Münchener Residenz stattfindet. Hierzu ergeht eine besondere Einladung.