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19/06

München leuchtet für die Wissenschaft

Fortsetzung der Vortragsreihe über berühmte Münchner Gelehrte im Deutschen Museum

 

 

19/06
03. Mai 2006

Fortsetzung der Vortragsreihe über berühmte Münchner Gelehrte im Deutschen Museum

Der Theologe Ignaz von Döllinger, die Naturforscherin Prinzessin Therese von Bayern und der Chemiker Justus von Liebig stehen diesmal im Mittelpunkt der Vortragsreihe, die gemeinsam von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, dem Bayerischen Rundfunk und dem Deutschen Museum veranstaltet wird.

Den Auftakt macht der Historiker und langjährige Präsident der Monumenta Germaniae Historica Prof. Dr. Horst Fuhrmann mit einem Referat über den Münchner Kirchenhistoriker und Begründer der Altkatholischen Kirche Ignaz von Döllinger. In seinem langem Leben, das fast das ganze 19. Jahrhundert umspannte, wurde Döllinger zu einem der profiliertesten und sichtbarsten katholischen Theologen. 1870 verweigerte er die Anerkennung des Dogmas der Unfehlbarkeit des Papstes und wurde daraufhin exkommuniziert. Zur gleichen Zeit wählt ihn die Universität München zu ihrem Rektor und die Akademie zu ihrem Präsidenten.

Über Prinzessin Therese von Bayern spricht am darauf folgenden Montag, den 19. Juni 2006, die Germanistin Dr. Hadumod Bußmann, die Initiatorin der nach Therese benannten Stiftung zur Förderung der Frauen in der Wissenschaft. Sie stellt eine vielseitig intellektuell begabte und wissbegierige Frau vor, die sich schon früh für naturwissenschaftliche Fragestellungen interessierte. Sie unternahm strapaziöse und abenteuerliche Forschungsreisen durch Europa und Amerika, um anthropologische, ethnologische, archäologische, botanische und zoologische Phänomene zu studieren. Die Früchte ihrer wissenschaftlichen Sammeltätigkeit sind heute in vielen Münchner Museen und anderen Institutionen zu bewundern. Aufgrund ihrer wissenschaftlichen Verdienste wurde sie 1892 zum ersten weiblichen Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt und erhielt 1897 als erste Frau die Ehrendoktorwürde der Universität München.

Zum Abschluss würdigt der Chemiehistoriker Prof. Dr. Otto Krätz am 26. Juni 2006 Justus von Liebig, der am Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Karriere nach München kam, wo er vor allem für seine Leistungen auf dem Gebiet der Agrarchemie und des Kunstdüngers bekannt wurde. Er befasste sich aber auch mit vielen anderen, anwendungsbezogenen Fragestellungen, wie z.B. der Spiegelfabrikation, dem Einbau von Kunstofflinsen in Photoapparate oder der Nährkraft des bayerischen Biers. Sein Laboratorium am Alten Botanischen Garten wurde zum Schauplatz zahlreicher, mit effektvollen Demonstrationen und spektakulären Versuchen angereicherten Vorlesungen und damit zum Anziehungspunkt für die Münchener Gesellschaft.

Alle Vorträge, die mit zahlreichem Bild- und Filmmaterial angereichert werden, beginnen um 18.00 Uhr im Ehrensaal des Deutschen Museum. Der Eintritt ist frei.

Die Vorträge werden ab 12. Juli 2006 im Bayerischen Fernsehen – BR-alpha – ausgestrahlt und mit Dokumentarfilmen ergänzt.