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Neue Mitglieder in die Bayerische Akademie der Wissenschaften gewählt

Am 16. Februar 2007 wurden neun Wissenschaftler zu Mitgliedern der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Die Zuwahlen in die Akademie erfolgen ausschließlich aufgrund der wissenschaftlichen Verdienste. Satzungsgemäß können nur Persönlichkeiten aufgenommen werden können, deren wissenschaftliche Leistungen 'sich nicht in der Übermittlung oder Anwendung bereits vorhandener Erkenntnisse erschöpft, sondern eine wesentliche Erweiterung des Wissensbestandes darstellt'. Der Akademie gehören nun 162 ordentliche, d.h. in Bayern wohnende, und 160 korrespondierende Mitglieder an.

 

 

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06. März 2007

Am 16. Februar 2007 wurden neun Wissenschaftler zu Mitgliedern der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Die Zuwahlen in die Akademie erfolgen ausschließlich aufgrund der wissenschaftlichen Verdienste. Satzungsgemäß können nur Persönlichkeiten aufgenommen werden können, deren wissenschaftliche Leistungen 'sich nicht in der Übermittlung oder Anwendung bereits vorhandener Erkenntnisse erschöpft, sondern eine wesentliche Erweiterung des Wissensbestandes darstellt'. Der Akademie gehören nun 162 ordentliche, d.h. in Bayern wohnende, und 160 korrespondierende Mitglieder an.

In die Philosophisch-historische Klasse wurden gewählt:

Zum ordentlichen Mitglied

Prof. Dr. phil. Ulrich Konrad, Ordinarius für Musikwissenschaften an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er gehört zu den hervorragendsten Musikwissenschaftlern und hat sich vor allem durch die Edition und Analyse der Fragmente und Entwürfe Mozarts einen Namen gemacht. Sein Buch „Mozarts Schaffensweise“ hat methodisch neue Wege erschlossen und das überlieferte Mozartbild tiefgreifend verändert.

Zum korrespondierenden Mitglied

Prof. Dr. phil. Ernst Steinkellner, em. Ordinarius für Buddhismuskunde und Tibetologie an der Universität Wien und wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er ist einer der besten Kenner der Geistes- und Philosophiegeschichte Indiens und Tibets und hat sich vor allem mit der logisch-erkenntnistheoretischen Schule des Buddhismus auseinandergesetzt.

In die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse wurden gewählt:

Zu ordentlichen Mitgliedern

Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Abstreiter, Ordinarius für Festkörperphysik und Vorstand des Walter-Schottky-Instituts der Technischen Universität München. Als ein international führender Wissenschaftler im Bereich der Halbleiterphysik, der Nanowissenschaft, der Bioelektronik und der Heteroepitaxie von Halbleitermaterialien wurde er aufgrund von außergewöhnlichen Leistungen bereits mit zahlreichen Preisen und Ehrungen bedacht, u.a. mit dem Gottfried Wilhelm von Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1986).

Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. habil. Arndt Bode, Ordinarius für Rechnertechnik und Rechnerorganisation an der Technischen Universität München, deren Vizepräsident er seit 1999 ist. Als international hoch renommierter Pionier in der Entwicklung und Nutzung von Parallelrechnern in Natur- und Ingenieurwissenschaften war er u.a. maßgebend an der Errichtung des „Bayrischen Kompetenznetzwerks für wissenschaftliches Höchstleistungrechnen“ beteiligt.

Prof. Dr. rer. nat. Hans-Peter Bunge, Ordinarius für Geophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der sich vor allem mit der numerischen Modellierung in der Geodynamik beschäftigt hat. Dabei hat er u.a. wesentlich zur Entwicklung und Parallelisierung numerischer Simulationsmodelle der Konvektion des Erdmantels beigetragen.

Prof. Dr. rer. nat. Benedikt Grothe, Ordinarius für Neurobiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, dessen spezielles Arbeitsgebiet das Hören bei Säugetieren ist. Unter anderem hat er ein neues Erklärungsmodell entwickelt, mit dem die bislang nicht verstandene Hypergenauigkeit im Mikrosekundenbereich der neuronalen Hörverarbeitung dargelegt werden kann. Seine Forschungsarbeiten sind daher von grundlegender Bedeutung nicht nur für das menschliche Hören, sondern auch für die Musikwissenschaften und die Rhythmuswahrnehmung.

Prof. Dr. med. Hermann Wagner, Ordinarius für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der Technischen Universität München, der sich intensiv mit der zellbasierten Immunologie, insbesondere mit der angeborenen Immunität beschäftigt und dabei als einer der Ersten erkannt hat, das spezielle CpG-DNA-Sequenzen bei Säugetieren eine Immunreaktion auslösen. Erst kürzlich konnte er zeigen, dass bakterielle single-stranded RNA durch den Toll-Like-Rezeptor 7 und 8 erkannt werden und damit zu einer Immunantwort führen.

Zu korrespondierenden Mitgliedern

Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Gerhard Höfle em. Leiter der Abteilung Naturstoffchemie an der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Er erforschte die bis dahin vernachlässigten Myxobakterien, eine Gruppe von überall vorhandenen Bodenbakterien, die heute zu den wichtigsten mikrobakteriellen Sekundärstoffproduzenten gehören. Sein größter Erfolg war die Entdeckung des Epothilons, das in der Krebstherapie eine wichtige Rolle spielt.

Prof. Dr. Yuri Matiyasevich, Staatliche Universität St. Petersburg, der durch die Lösung des sog. 10. Hilbertproblems international bekannt wurde: Er konnte nachweisen, dass es den von Hilbert geforderten Algorithmus zur Lösung ganzzahliger Gleichungssysteme nicht geben kann, was zu den herausragendsten Resultaten der Mathematik im 20. Jahrhundert gehört. Darüber hinaus hat er weitere wichtige Beiträge zur Zahlentheorie und zur mathematischen Logik publiziert.

Eine ausführliche Würdigung ist im Heft 2/2007 der Zeitschrift "Akademie Aktuell" der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erschienen.